Kategorie: Freitag, 12. Mai 2023

Keynote: Von Herausforderungen, Verantwortungen und Zukunftsentwürfen – Medienpädagogik im Spiegel gesellschaftlicher Transformation

Zeit: 12. Mai | 10.00 Uhr
Vortragende: Prof. Dr. Michaela Kramer

Die Lebensrealitäten des 21. Jahrhunderts sind gekennzeichnet durch globale Krisen und gesellschaftliche Transformationsprozesse. Drängende Fragen etwa nach einer nachhaltigen Entwicklung des Planeten, nach politischer Meinungsbildung, nach Gesundheit oder nach Selbstbestimmtheit in digitalen und algorithmisierten Medienumgebungen fordern Individuen in ihrer alltäglichen Lebensführung heraus. Der Vortrag nimmt Herausforderungen wie diese zum Ausgangspunkt und spürt den dadurch entstehenden Verantwortungen der Medienpädagogik nach. Er entwirft daran anknüpfend Vorstellungsbilder und Zukunftsvisionen für medienpädagogisches Handeln und greift dabei die Denkfiguren der Verlässlichkeit, Vermittlung und Vielfalt auf.

Werkstatt: Künstliche Intelligenz in der Medienbildung – Zwischen Kunst und Künstlichkeit

Zeit: 12.5. | 10.30 bis 12.00 Uhr
Werkstattleitung: Viktoria Magnucki (Universität Hildesheim), Christoph Schröder (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) und Regina Schulz (Lehrerin am Gymnasium Grootmoor / LI Hamburg)

Aktive Medienarbeit als bedeutender Ansatz der Medienpädagogik basiert auf Erfahrungen in der Mediennutzung, aber auch künstlerischen Praktiken. Welche Rolle können künstliche Intelligenzen darin einnehmen? Wie lassen sich die verschiedenen Tools für die kreative und medienpädagogische Arbeit nutzen und kann im Schulterschluss zwischen Kunst und Künstlichkeit Neues entstehen? Wo liegen die (ethischen) Grenzen und welche Herausforderungen für die Projektarbeit ergeben sich? Wie greifen wir in der Medienbildung diese Entwicklung auf und können sie kritisch begleiten?

Die drei Werkstätten zu künstlicher Intelligenz in der Medienbildung laden alle Teilnehmenden ein, anhand von Beispielen, Methoden und Tools Anwendungsszenarien zu entwickeln und neue Ideen für die medienpraktische Arbeit in den verschiedenen Settings, u. a. außerschulische Medienpädagogik und Schule, zu gestalten. Nach einem kurzen gemeinsamen Impuls zum Einstieg werden die jeweiligen Fragestellungen an den drei Stationen vertieft. Abschließend werden die Ansätze und diskutierten Inhalte im Plenum ausgetauscht.

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Werkstatt 1: Viktoria Magnucki (Universität Hildesheim) lehrt und forscht am Institut für Medien, Theater und Populäre Kultur an der Universität Hildesheim in den Bereichen Medienpädagogik, Film- und Medienkulturanalyse. Das Thema Künstliche Intelligenz und Big Data beschäftigt sie im Kontext medienpädagogischer Projekte mit Jugendlichen, in denen es darum geht, technologische Entwicklungen zu reflektieren. Als Medienpädagogin und Videografin begleitet sie die Jugendlichen dabei, soziale, politische und kulturelle Konsequenzen für unsere Gesellschaft zu diskutieren und diese kreativ aufzuarbeiten. Zuletzt entstanden mit Schüler:innen der Humboldtschule Hannover Kurzfilme über und mit KI, die sich mit direkten und abstrakten Folgen des Einsatzes der Technik in unserem Alltag auseinandersetzen. Im Mittelpunkt des Projekts stand die Frage: Welche Zukunft wollen wir mit KI gestalten?

Werkstatt 2: Christoph Schröder (Universität Kiel) studierte Pädagogik und Musikwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; 2017-2021 war er im BMBF-geförderten Forschungsprojekt „Onlinelabor für Digitale Kulturelle Bildung“ tätig, das sich mit der Erforschung von Artikulationspraktiken in Sozialen Medien befasst. Sein Forschungsschwerpunkt befasst sich mit der Frage, welche Rolle Ausdrucksformen in und mit digitalen Medien bei Subjektivierungsprozessen spielen und untersucht, wie sich Subjekte in Sozialen Medien adressieren und anerkennen. Er zeigt und diskutiert vor Ort Methoden aus dem KI-Labor.

Werkstatt 3: Regina Schulz ist Lehrerin am Gymnasium Grootmoor und Fortbildnerin für das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung. Sie blickt auf Möglichkeiten des Einsatzes von KI im (Fremdsprachen-) Unterricht und diskutiert ethische Grenzen und Notwendigkeiten der Reflexion von gesellschaftlichen Auswirkungen.

Werkstatt: Einatmen, Ausatmen – Spannungsfeld Medien und Gesundheit

Zeit: 12. Mai | 12.30 bis 14.00 Uhr
Werkstattleitung: Mirjam Nadolny & Heike Sadewater (Diakonisches Werk Hamburg), Stefanie Görris (LI Hamburg), Jens Kämper (Dataport) & Colette See (Mediennetz Hamburg)

Medien können Antrieb sein für gesündere Ernährung und mehr Bewegung, sie vernetzen und spannen Hilfenetze und sind Raum für Selbstwirksamkeit und Kreativität. Gleichzeitig können sie Zeit-Diebe sein, Wahrnehmung verzerren und sogar Krankheiten befördern. Diese Ambivalenz steht im Mittelpunkt des Diskurses, der zur Perspektivenvielfalt einlädt, mit dem Ziel, praktische Möglichkeiten für die unterschiedlichen Zielgruppen auszutauschen.

Gemeinschaftsaktion: Medienbildung gestalten

Zeit: 12. Mai | 15.00 bis 16.00 Uhr
Moderation: Andreas Hedrich (Mediennetz Hamburg)

Um das Universum der Medienbildung um vielfältige Projektideen zu bereichern und neue Kooperationen zur Durchführung zu schließen, sind alle Besucher:innen eingeladen, gemeinsam Medienbildung zu gestalten. Ansätze, Methoden, Gedanken, Kontexte, Themen – jedes Projektelement bildet den Anfang eines neuen Planeten. Im Rahmen der kreativen Gemeinschaftsaktion bringen wir die Ideen auf Kugeln, Wände und Zettel und basteln uns eine neue Galaxie medienpädagogischer Projekte.

Talk: Politische Medienbildung – Perspektiven und Ansätze

Zeit: 12. Mai | 17.00 bis 18.30 Uhr
Moderation: Andreas Hedrich und Vera Marie Rodewald
Gäste: Sandra Jütte (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg/#UseTheNews), Sofia Kats (Environmental Content Creator), Kristina Thoms (jaf – Verein für medienpädagogische Praxis/Geschichtomat), Uwe Grieger (Volkshochschule Hamburg), Heiko Müller (Jugendinformationszentrum/Behörde für Schule und Berufsbildung)

Medienkompetenz ist Grundvoraussetzung zur Teilhabe an politischen Diskursen. Doch welche medienpädagogischen Formate und Ansätze eignen sich für die politische Medienbildung? Welche Methoden fördern Souveränität und Medienmündigkeit und helfen dabei, Meinungsmache, Hate Speech oder Desinformation im Netz zu entlarven? Welche Kompetenzen brauchen Kinder und Jugendliche, um sich an gesellschaftlichen Debatten zu beteiligen oder gar eine eigene Bewegung zu starten und welche Rolle spielen Social Media dabei? Medienkompetenzförderung ist die Basis für Demokratiebildung – im Gespräch werden verschiedene Perspektiven auf das Thema beleuchtet und die Frage diskutiert, wie eine zeitgemäße politische Medienbildung aussehen kann.

Finissage: Abschluss im medienpädagogischen Salon

Zeit: 12. Mai | 19.00 Uhr
Moderation: Colette See, Andreas Hedrich und Vera Marie Rodewald
Gäste: aus dem Mediennetz Hamburg und dem Publikum

8 Tage Zwischennutzung im Jupiter gehen zu Ende: Doch das Universum der Medienbildung endet nicht ohne großen Knall. Gemeinsam ziehen wir ein Resümee auf das Pop-Up-Medienzentrum und seine abschließende Tagung „Counting Stars – Koordinaten der Medienbildung in Hamburg“. Wir werfen einen Blick auf die Werkstattergebnisse, entwickeln Ideen und schmieden Pläne. Auf der Bühne und dem Sofa kommen wir mit Akteur*innen aus dem Netzwerk ins Gespräch über die Bedeutung des Universums der Medienbildung und wagen die Skizzierung einer Zukunftsvision. Denn es heißt, das Universum dehnt sich fortwährend aus…